Können Sie Olivenöl in Ihrer Hautpflegeroutine verwenden?

Hautpflegebegeisterte haben oft bereits eine unverzichtbare Zutat zu Hause: Gesichtsöl. Olivenöl wird seit Jahrhunderten für seine feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften geschätzt und wurde sogar von der alten ägyptischen Königin Kleopatra verwendet. Aber ist es am besten, das Öl auf den Teint aufzutragen? Um das herauszufinden, haben wir Branchenexperten um ihre Meinung zur Verwendung von Olivenöl auf der Haut gebeten.

Die gesundheitlichen Vorteile von Olivenöl machen es zu einer idealen Option für die äußerliche Anwendung sowie zur Aufnahme in die Ernährung.

Dieser Weichmacher ist reich an einfach ungesättigten Fettsäuren und Antioxidantien und spendet der Haut somit äußerst wirksam Feuchtigkeit. Menschen mit sehr trockener oder geschädigter Haut können besonders im Winter von Olivenöl profitieren.

„Die Lipidbarriere hält unsere Hautzellen zusammen und wenn wir bei kaltem Wetter die Heizungen einschalten, kann dies die Flüssigkeitsmembran der Haut erschöpfen und zu Trockenheit und Rissen führen“, bemerkt Dr. Neda Mehr, staatlich geprüfte Dermatologin und Medizinerin Direktor am Pure Dermatology Cosmetic & Hair Center in Newport Beach, Kalifornien. „Das Auftragen von Olivenöl auf feuchte Haut bei geöffneten Poren kann eine wirksame Methode sein, die Hautbarriere wieder aufzufüllen und wintertrockene, rissige Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen.“

Olivenöl bietet zahlreiche Vorteile, unter anderem wirkt es antioxidativ und entzündungshemmend. Dermatologen bestätigen, dass Triterpene in Olivenöl die Wundheilung unterstützen, indem sie die Bildung von Kollagen unterstützen und die Erholungsdauer verkürzen. Untersuchungen zeigen außerdem, dass es die Hautreparatur nach einem Sonnenbrand erleichtern kann.

Dr. Mehr warnt davor, dass Olivenöl wie ein ansprechender Feuchtigkeitsspender erscheinen mag, tatsächlich aber zu verstopften Poren und Akne führen kann. Darüber hinaus warnt er davor, Olivenöl bei Sonneneinstrahlung zu verwenden, und führt das Beispiel von Menschen aus den 50er-Jahren an, die Babyöl auftragen und sich anschließend sonnen. Ohne Sonnenschutz, warnt er, könne Olivenöl Sonnenbrand und schwere Hautschäden verursachen.

Die Meinungen darüber, ob Olivenöl direkt auf die Haut aufgetragen werden sollte, sind unterschiedlich. „Anstelle eines Hautpflegeprodukts ist Olivenöl normalerweise keine gute Option“, erklärt Anna Babayan, Kosmetikerin und Inhaberin von Anna Babayan Skincare in Boston. „Unsere Haut verfügt nicht über die notwendigen Enzyme, um die Moleküle aufzunehmen. Dadurch verbleibt Olivenöl einfach auf der Hautoberfläche und hilft, den Feuchtigkeitsgehalt aufrechtzuerhalten.“ Laut Babayan ist die Einnahme von Olivenöl am besten, um seine Vorteile zu nutzen. Dennoch glaubt Dr. Mehr, dass Olivenöl Vorteile bei Hauterkrankungen hat. „Bei atopischer Dermatitis, einem Ekzem, kann es eine gute Option sein“, erklärt sie. Allerdings gibt Dr. Mehr auch an, dass es nicht zur Beseitigung dunkler Flecken oder Hyperpigmentierung geeignet ist. „Es kann tatsächlich Ausbrüche auslösen und die Hyperpigmentierung verschlimmern, wenn Patienten es auftragen, bevor sie in die Sonne gehen“, fügt sie hinzu.

Wenn Sie reines Olivenöl auf Ihre Haut auftragen möchten, empfiehlt Dr. Mehr, das Öl innerhalb von drei Minuten nach dem nächtlichen Verlassen der Dusche aufzutragen (d. h. NIEMALS vor Sonneneinstrahlung). Und stellen Sie sicher, dass Sie ein paar Tropfen über Ihre übliche Feuchtigkeitscreme einmassieren, um die Feuchtigkeit einzuschließen, anstatt sie auf das trockene Gesicht aufzutragen.

Laut Dr. Mehr empfiehlt es sich, nach dem Trocknen der Haut nach dem Duschen mehrere Tropfen Olivenöl auf die Haut aufzutragen, vorzugsweise vor dem Schlafengehen, und zwar ausschließlich auf Hautstellen, die nicht zu Akne neigen (z Hände, Unterarme und Beine). Darüber hinaus ist es wichtig, ein extra natives Bio-Olivenöl zu wählen, da bei Oliven möglicherweise Pestizide zum Einsatz kommen und es niemals ratsam ist, diese Giftstoffe auf die Haut aufzutragen.